Schielerkrankungen korrigieren
Schielt ein Mensch, weicht ein Auge von der sogenannten Sollblickrichtung ab. Die Ursache des Schielens (Strabismus) liegt häufig in einer Gleichgewichtsstörung der Augenmuskeln. Kaum eine andere Fehlsichtigkeit führt bereits in der Kindheit so oft zu einer verminderten Sehleistung. Denn der vermeintliche Schönheitsfehler kann beträchtliche Sehstörungen verursachen, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird.
Abhängig vom Winkel und der Ursache der Augenfehlstellung wird in der Augenheilkunde vom Ein- oder Auswärtsschielen, Begleit- oder Lähmungsschielen gesprochen. Diese Fehlsichtigkeit kann entweder mit einer Augenmuskeloperation, mit einer Brille oder einer speziellen Therapie korrigiert werden. Welche Behandlung für Sie die Richtige ist, besprechen wir gemeinsam und individuell sowie auf Basis einer intensiven Untersuchung.
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Schielerkrankungen Spezialsprechstunde
Mittwoch | 14.00 - 16.30 Uhr |
Themen der Spezialsprechstunde:
- Präoperative Schielsprechstunde
- Indikationsstellung Schiel-OP
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Weitere Informationen zu Schielerkrankungen
Erkrankung und Symptome
Begleitschielen, bei dem der Blick beider Augen nicht auf dasselbe Objekt gerichtet ist, beruht auf Veranlagung und beginnt fast immer im Kindesalter. Es hat nichts mit der Augenmuskelschwäche zu tun, die das Lähmungsschielen verursacht, das häufiger bei Erwachsenen anzutreffen ist und oft auf Verletzungen, Entzündungen oder Durchblutungsstörungen beruht.
Mögliche Symptome sind fehlende dreidimensionale Wahrnehmung, das Sehen von Doppelbildern und eine Schwachsichtigkeit eines oder beider Augen. Die entsprechende Abweichung kann bei Kindern so gering sein, dass sie selbst aufmerksamen Eltern entgeht. Eine rechtzeitige vorsorgende Untersuchung und evtl. Behandlung durch den Augenarzt ist unbedingt erforderlich und vermag das Entstehen einer Schwachsichtigkeit sehr häufig zu verhindern.
Behandlungsmöglichkeiten
Nicht-operative Behandlungsmöglichkeiten
Beim Begleitschielen steht zunächst immer die Korrektur einer möglichen Fehlsichtigkeit im Vordergrund, das heißt das Verordnen einer Brille. Vor allem das Innenschielen kann hierdurch reduziert oder sogar beseitigt werden.
Bei Kindern kann einseitiges Schielen zu einer dauerhaften Schwachsichtigkeit ohne sonstigen organischen Fehler führen.
Dann ist es erforderlich, das möglicherweise schwach sehende Auge durch das zeitweise Abdecken des besser sehenden Auges zu trainieren.
Beim Lähmungsschielen besteht eine Therapie zunächst in der Abklärung der Ursache. Häufig erfolgt auch eine spontane Rückbildung des Schielwinkels. Ob eine Operation notwendig ist, entscheidet der Augenarzt. Kleine Schielwinkel können mit Prismengläsern korrigiert werden.
Augenmuskeloperationen
Falls eine Operation sinnvoll ist, werden bei der Planung Refraktionsfehler, Kopfzwangshaltungen und Lidspaltenunterschiede mit berücksichtigt. Augenmuskeloperationen können in jedem Lebensalter durchgeführt werden.
Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist es wichtig, vor der Operation das Risiko für Doppeltsehen nach der Operation abzuklären. Bezüglich der Erfolgsbeurteilung einer Operation sollte der kosmetische Aspekt nicht unterschätzt werden. Häufig ergeben sich auch funktionelle Verbesserungen.
Ablauf der Operation
Das bei Kindern häufige frühkindliche Innenschielen operieren wir in den meisten Fällen im 3. bis 5. Lebensjahr. Bis zu diesem Zeitpunkt lassen sich alle sinnvollen Untersuchungen und Maßnahmen durchführen. Während Operationen im Kindesalter immer eine Vollnarkose erfordern, lassen sich Augenmuskeloperationen im Erwachsenenalter gut in örtlicher Betäubung durchführen.
Nicht nur bei Kindern legen wir nach einer beidseitigen Operation niemals einen Verband auf beiden Augen an.
Nachsorge
Sowohl Kinder, als auch Erwachsene können in vielen Fällen noch am Operationstag die Klinik verlassen und stellen sich nur am Folgetag noch einmal zu einer Kontrolluntersuchung vor. Für Patienten mit entferntem Wohnort bietet es sich an, eine Nacht nach der Operation in der Klinik zu verbringen. Anschließend erfolgt die weitere Betreuung durch den Augenarzt am Wohnort.