Grüne Star Operation

Mit der Augenkrankheit Glaukom leben und sie erfolgreich behandeln

Glaukom, oft auch als grüner Star bezeichnet, ist eine Gruppe von Augenerkrankungen, die den Sehnerv schädigen, die wichtigste Verbindung zwischen Auge und Gehirn. Die Hauptursache für Glaukom ist ein erhöhter Augeninnendruck, der den Sehnerv schädigt, und zum Sehverlust führt. Glaukom kann auch entstehen, wenn der Augendruck innerhalb des normalen Bereichs liegt, so wie es beim Normaldruckglaukom der Fall ist.

Es betrifft etwa 2 von 100 Menschen über 40 Jahre und etwa 1 von 20 Menschen über 80 Jahre. Deshalb sind ab dem 40. Lebensjahr regelmäßige Vorsorgeuntersuchung sinnvoll, ob Frühzeichen einer Glaukom-Erkrankung zu erkennen.

Zur Behandlung des Grünen Stars wird auf Medikamente sowie mehrere Glaukom-OP-Verfahren zurückgegriffen.

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Was ist Grüner Star (Glaukom)?

Das Glaukom oder der Grüner Star bezeichnet eine Gruppe verschiedener Augenerkrankungen, die oft über längere Zeit unbemerkt bleiben, jedoch den Sehnerv schleichend beschädigen. Das schränkt auf Dauer das Sehvermögen irreversibel ein. Im schlimmsten Fall erblindet ein Betroffener. Es kann nur eines oder auch beide Augen erkranken – auch zeitversetzt.

Welche Ursachen hat ein Glaukom?

Um überhaupt zu verstehen, wie Grüner Star verursacht wird, ist es wichtig zu wissen, dass Flüssigkeit (Kammerwasser) im Auge zirkuliert. Das Kammerwasser, das von einer Drüse dem Ziliarkörpergebildet wird, strömt durch die Pupille in das Auge. Dann fließt es über ein siebartiges Geflecht, das Trabekel-Maschenwerk, in den sogenannten Schlemmschen Kanal. Von dort wird das Kammerwasser über die Venen des Auges abtransportiert. Im gesunden Auge sind Zu- und Abfluss in Balance und der Augendruck somit im Lot. Der gesunde Augeninnendruck stellt die Form, Funktion und Versorgung des Auges sicher. Ist das Gleichgewicht zwischen Zu- und Abfluss durch verschiedene Faktoren gestört, führt das zur Schädigung des Sehnervs und letztendlich zum Grünen Star.

Welche Symptome verursacht ein Glaukom?

Zu Beginn macht sich Grüner Star weder durch Schmerzen noch durch Sehstörungen bemerkbar. Er entwickelt sich über lange Zeit völlig unauffällig, bevor erste Beschwerden für den Betroffenen wahrnehmbar sind. Zu den typischen Symptomen einer Glaukom-Erkrankung gehören unter anderem Folgende:

  • Gesichtsfeldausfälle
  • Augenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Augentränen
  • Gerötete Augen
  • Schwarzer Fleck im Gesichtsfeld
  • Farbige Kreise um Lichtquellen
  • Trübung des Auges
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Schlechte Wahrnehmung von Farbkontrasten
  • Erweiterte Pupillen
  • Übelkeit

Beim Auftreten mehrerer Symptome kontaktieren Sie bitte einen Augenarzt, um einen Glaukom- Verdacht abklären zu lassen.

Die verschiedenen Formen des Glaukoms

Bei Grünem Star (Glaukom) unterscheidet man zwischen zwei Arten:

  • dem primären Glaukom (Primäres Offenwinkelglaukom) und 
  • dem sekundären Glaukom (Sekundäres Offenwinkelglaukom).

Ein primäres Glaukom entsteht bei Patienten in höherem Alter und bildet sich aus diversen Augenerkrankungen heraus. Das primäre Glaukom ist die häufigste Form des Grünen Stars. 

Das sekundäre Glaukom entsteht bei vielen Menschen durch eine Vorerkrankung (z. B. Diabetes).

Weitere Formen sind z. B. der Glaukom-Anfall, das kongenitale Glaukom und das Normaldruckglaukom. 

Das Offenwinkelglaukom

Das Offenwinkelglaukom stellt die häufigste Form des Grünen Stars dar. Bei dieser Form ist der Abfluss via Trabekel-Maschenwerk und Schlemmschen Kanal gestört. Grund dafür ist meist ein degenerativer Prozess, weshalb das Offenwinkelglaukom im höheren Alter gehäuft auftritt. Zudem ist eine vererbbare Komponente bekannt.

Das Engwinkelglaukom

Bei einem Engwinkelglaukom (Winkelblockglaukom) ist der Pupillarwinkel blockiert. Das Kammerwasser kann nur gehemmt oder gar nicht in die vordere Augenkammer abfließen und es kommt zum Druckanstieg.

Das Sekundärglaukom

Das sekundäre Glaukom entsteht als Folge einer Grunderkrankung (z. B. Diabetes) oder anderen schädigenden Einflüssen wie einem Trauma am Auge oder durch bestimmte Medikamente.

Grüner Star Vorsorge

Gehören Sie zur Risikogruppe?

Sie gehören zur Risikogruppe für Grünen Star, wenn eine oder mehrere der folgenden Merkmale auf Sie zutreffen:

  • Alter über 40 Jahre
  • familiäre Häufung der Erkrankung
  • Diabetes als Vorerkrankung
  • Langzeit-Cortisonbehandlung
  • starke Kurzsichtigkeit
  • Durchblutungsstörungen

Diagnose einer Glaukom-Erkrankung

Zur Diagnose des Glaukoms führt der Augenarzt mehrere Tests durch. Mögliche Verfahren zur Feststellung des Grünen Stars sind die Folgenden:

Unser Goldstandard beim Glaukom.

Der nordBLICK Check-Up in der Klinik.

Der Augendruck kann im Tagesverlauf schwankend sein und daher leider nicht umfassend in der Praxis erfasst werden. nordBLICK bietet daher allen Patient eine Tag- und Nacht-Augendruckmessung an.

Bei diesem stationären Aufenthalt (eine Nacht) in der Klinik Bellevue in Kiel findet nicht nur alle vier Stunden eine Augendruckmessung, sondern ebenfalls umfangreiche Diagnostik mit anschließender Besprechung der Befunde statt.

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Behandlung und Therapie

Die Behandlung von Glaukom zielt darauf ab, den Augeninnendruck zu senken, um weitere Schäden am Sehnerv zu verhindern. Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, die je nach Art und Schwere des Glaukoms angewendet werden können.

Die nordBLICK Offenwinkelglaukom-Behandlungsstrategie

Die nordBLICK Glaukom-Behandlungsstrategie ist ein umfassendes und strukturiertes Konzept, um leichte, mittlere und schwere Glaukome individuell und schonend zu behandeln. Hierbei gilt der Grundsatz:

„So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“

Sollte es trotz Augentropfen und Laser nicht zu einer ausreichenden Drucksenkung kommen, die Augentropfen nicht vertragen oder zu viele Augentropfen getropft werden, empfiehlt sich ein operativer Eingriff, um das Fortschreiten des Glaukoms nachhaltig zu verhindern. Hierbei setzen wir bei leichten und mittleren Glaukomen zwei schonend nach innen ableitende OP-Verfahren ein (den mikroinvasiver Kammerwinkeleingriff und die minimalinvasive Tiefe Sklerektomie).

Die Erstbehandlung erfolgt in der Regel mit Augentropfen. Diese reichen bei den meisten Menschen aus, um den Druck im Zielbereich zu halten. Es gibt verschiedene Arten von Augentropfen zur Behandlung des Glaukoms, und Ihr Augenarzt muss möglicherweise die Behandlung ändern, bis er die richtigen Tropfen oder eine Kombination von Tropfen gefunden hat. Einmal begonnene Augentropfen müssen in der Regel lebenslang eingenommen werden (eine „Behandlungskur“ für Glaukom gibt es nicht).

Eine ergänzende – in manchen Fällen auch Tropfen-ersetzende – Behandlung ist ein milder selektiver Kammerwinkellaser – die Selektive Lasertrabekuloplastik (SLT). Dieses etablierte Verfahren nutzt extrem kurze und hochenergetische Laserimpulse, welche ausschließlich auf die melaninhaltigen Pigmentzellen des Trabekelwerkes wirken, dieses aber nicht schädigen. Durch die Energie wird eine Regeneration der Pigmentzellen ausgelöst und das körpereigene Immunsystem aktiviert, welches das Trabekelwerk selbstständig reinigt und dadurch den Abfluss verbessert. Die Therapie ist schmerzfrei und mehrmals wiederholbar.

Die Kammerwinkeleingriffe dauern selten länger als fünf Minuten. Damit zählt diese Operation zu den mikroinvasiven Eingriffen. Der Abfluss wird hierbei direkt im Kammerwinkel verbessert - es verbleiben keine Fremdkörper (wie Metall- oder Plastik-Stents). Der Eingriff ist wiederholbar.

Die Operation ist durch eine mittlere Drucksenkung und ein hervorragendes Nebenwirkungsprofil gekennzeichnet.

Bei der Tiefen Sklerektomie wird ein kleines Stück der Augenwand entfernt. Hierdurch wird ein zusätzlicher Abfluss unter die Bindehautgeschaffen. An dieser Stelle bildet sich eine niedrige Vorwölbung, die als Filterkissen bezeichnet wird.

Die Operation ist durch eine hohe Drucksenkung und ein sehr gutes Nebenwirkungsprofil gekennzeichnet.

Für schwerste Glaukom-Formen bieten wir das Ventil-Implantat an. Der Vorteil des Druckventils ist, dass es für ein konstantes Druckniveau sorgt und den natürlichen Abfluss auf lange Zeit entlastet.

Das Verfahren wird besonders in komplizierte Ausgangssituationen eingesetzt und bietet auch in schwierigen Fällen eine gute Erfolgsrate.

Dazu zählen:

  • Mehrfach vor-operierte Augen mit unzureichender Drucklage
  • Besonders hohe Augendruckwerte
  • Kindliche Glaukome

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Häufig gestellte Fragen zum Grünen Star

Wenn Grüner Star rechtzeitig erkannt wird, ist er in der Regel gut behandelbar. Durch eine individuell abgestimmte Glaukom-Therapie lässt sich der Krankheitsverlauf manchmal vollständig stoppen oder zumindest bedeutend verlangsamen. Eine völlige Erblindung kann hiermit verhindert werden. Eine regelmäßige Kontrolle des Augeninnendrucks ist also unerlässlich.

Leider suchen die meisten Patienten den Augenarzt erst bei einer spürbaren Beeinträchtigung der Sehleistung oder bei Gesichtsfeldausfällen auf. Die entstandenen Schäden am Sehnerv sind dann irreparabel.

Es gibt eine ganze Reihe an Augentropfen, einige senken die Kammerwasserproduktion und andere verbessern den Abfluss des Kammerwassers. Welche Augentropfen am besten für Ihren individuellen Fall geeignet sind, wird Ihr Augenarzt nach gründlicher Untersuchung festlegen. 

Bei einem akuten Glaukom-Anfall kommt es zu einem plötzlichen Anstieg des Augendrucks. Ursache ist eine Abflussstörung des Kammerwassers.

Die Symptome eines Glaukom-Anfalls sind unter anderem Folgende:

  • Bei Druck auf das Auge fühlt es sich steinhart an.
  • Heftige, dumpfe Schmerzen im Auge oder um das Auge herum.
  • Das Auge ist stark gerötet.
  • Die Pupille ist erweitert.
  • Betroffene klagen über Nebelsehen und störende Farbringe um Lichtquellen.
  • Begleitend können Übelkeit, starke Kopfschmerzen, Erbrechen und ein Blutdruckanstieg auftreten.  

Ein Glaukom-Anfall ist ein dringender Notfall! Ein Betroffener braucht unverzüglich ärztliche Hilfe!

Mehr als 90 % der Menschen, bei denen heute ein Glaukom diagnostiziert wird, behalten eine brauchbare Sehkraft (Erblindung ist selten).
In bestimmten Fällen kann es jedoch nicht möglich sein, das Glaukom so gut zu kontrollieren, dass die Sehkraft erhalten bleibt. Dies ist häufig der Fall, wenn die Krankheit erst spät diagnostiziert wurde, die Behandlungen unwirksam
waren oder die Betroffenen Schwierigkeiten mit der Einnahme der verschriebenen Medikamente hatten.
Wenn sich Ihre Sehkraft so weit verschlechtert hat, dass Sie Schwierigkeiten haben, normale alltägliche Aufgaben zu erledigen, kann dennoch einiges getan werden, um Ihnen zu helfen, Ihre verbleibende Sehkraft effektiv zu nutzen.

Es lohnt sich, eine Routine zu entwickeln, damit die Tropfen nicht vergessen werden. Sie können die Flasche oder das Fläschchen zum Beispiel neben Ihrer Zahnbürste aufbewahren, damit Sie beim Zähneputzen daran erinnert werden. Seltener müssen die Tropfen nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Tropfen ins Auge zu geben, und jeder entscheidet selbst, was für ihn am besten ist. Eine der einfachsten ist, sich vor einen Spiegel zu setzen oder zu stellen und den Tropfen in die Tasche zwischen Auge und Lid fallen zu lassen.

Eine andere Methode ist, den Kopf im Sitzen, Stehen oder Liegen nach hinten zu neigen. Wenn es sich bei den Tropfen um Gel und nicht um Flüssigkeit handelt, kann es einfacher sein, sich hinzulegen, um das Gel auf der Innenseite des Unterlids zu verteilen.

Nachdem Sie die Tropfen in Ihr Auge gegeben haben, schließen Sie Ihr Auge und drücken Sie ein bis zwei Minuten lang mit einem Finger sanft auf den inneren Augenwinkel. Dies trägt dazu bei, dass die Tropfen langsamer durch den Tränenkanal in den Körper abfließen, anstatt im Auge zu bleiben, wo sie gebraucht werden. Eine kleine Menge kann auch dann noch durch den Tränenkanal abfließen und verschluckt werden.
Dies ist nicht schädlich, kann aber bei empfindlichen Personen zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Ja, mit Ausnahme von Übungen, bei denen der Kopf über einen längeren Zeitraum tiefer als der Körper liegt, z. B. Kopfstand. Dies erhöht tendenziell den Augendruck.

Das Spielen eines Blasinstruments, z. B. einer Trompete, erhöht den Augendruck, aber der Effekt hängt davon ab, wie viel und wie oft Sie spielen. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrem Augenarzt, ob dies in Ihrem speziellen Fall infrage kommt.

Ihre Spezialisten für eine Grüne Star-OP in Kiel

Bei nordBLICK werden Sie mit modernster Technik untersucht und von bestens ausgebildeten Spezialisten behandelt. Als Experten für Grünen Star bieten wir Ihnen eine besondere Glaukom-Sprechstunde in der nordBLICK Augenklinik Bellevue in Kiel. Aufgrund unserer umfangreichen Erfahrung und mit dem großen Spektrum moderner Therapieoptionen können wir Ihnen einen abgestuften Behandlungsvorschlag machen – ob medikamentös oder chirurgisch.